Letzte Woche hat das BMWK sein Eckpunktepapier zum sogenannten „Industriestrompreis 5 Cent“ (5c-Modell) vorgestellt. Die Kernidee: Energieintensive Unternehmen bekommen für einen Teil ihres Verbrauchs einen vergünstigten Strompreis – aber nur, wenn sie im Gegenzug selbst dazu beitragen, die Kosten des Stromsystems zu senken.
Das ist ein Paradigmenwechsel. Und eine echte Chance.
Worum geht’s konkret?
Unternehmen, die den 5-Cent-Strompreis nutzen wollen, müssen mindestens 50 % der Fördersumme wieder investieren – und zwar in Maßnahmen, die das Stromsystem entlasten. Dazu gehören:
- Aufbau eigener Erzeugungskapazitäten (PV, Wind, ggf. Abwärmenutzung)
- Energiespeicherlösungen
- Lastflexibilisierung, also steuerbare Verbraucher und Lastmanagement
- Strombezogene Effizienzmaßnahmen, die den Bedarf messbar senken
Kurz gesagt: Wer Förderung will, muss Energieerzeuger, Speicherbetreiber oder Flexibilitätsdienstleister werden.
Warum diese Regelung sinnvoll ist
Deutschland will industrielle Wertschöpfung sichern – ohne die Stromkosten für alle explodieren zu lassen. Das 5c-Modell löst genau dieses Dilemma:
Unternehmen bekommen Planungssicherheit. Gleichzeitig fließen Milliarden zurück in Anlagen, die den Strommarkt stabilisieren, CO₂ reduzieren und Netze entlasten. Damit verschiebt sich der Fokus: Weg vom reinen „Kompensieren“, hin zum aktiven Mitgestalten der Energieversorgung.
Und genau hier wird es spannend: PV auf dem Werksdach wird zur logischen Konsequenz
Für die meisten Industriebetriebe ist klar:
Die einfachste, nachvollziehbarste und schnellste Gegenleistung ist der Bau einer eigenen PV-Anlage.
Warum?
- Dachflächen sind häufig vorhanden.
- PV ist planbar, skalierbar und in wenigen Monaten realisierbar.
- Jeder erzeugte kWh aus eigener PV senkt die Stromkosten langfristig unabhängig vom Förderprogramm.
- Viele Unternehmen können Teile der Erzeugung direkt selbst verbrauchen (hoher Eigenverbrauch = hoher Nutzen).
Kurz: PV erfüllt die Anforderungen des Eckpunktepapiers fast lehrbuchartig.
Was bedeutet das für Industrieunternehmen?
Viele Betriebe, die PV bisher „irgendwann später“ angehen wollten, stehen nun vor einer neuen Realität: PV wird nicht nur wirtschaftlich attraktiv – sie wird regulatorisch zur Eintrittskarte für günstigen Industriestrom.
Dazu kommen weitere Synergien:
- Speicherlösungen verbessern Eigenverbrauch und Flexibilität.
- Smart-Load-Management ermöglicht Lastverschiebungen, senkt Netzbezug und verbessert CO₂-Bilanz.
- Effizienzmaßnahmen im Strombereich werden finanziell attraktiver, wenn sie Teil der Gegenleistung sind.
Warum das auch kommunikativ interessant ist
Für Unternehmen entsteht eine positive Storyline:
„Wir sichern unseren Standort – und investieren gleichzeitig in die Zukunft des Stromsystems.“
Und für uns bei ALVA gilt:
Das Eckpunktepapier eröffnet neue Gesprächsanlässe – besonders in Industriezweigen, die bisher zögerlich waren.
Was wir Industriekunden jetzt empfehlen
- Dach- und Flächenpotenzial prüfen
Wie viel PV passt auf die Gebäude? Welche Lastprofile gibt es? - Gegenleistungsplan erarbeiten
Welche Maßnahmen erfüllen die Förderkriterien am effizientesten? - PV-Projekt zeitnah anstoßen
Förderfenster sind begrenzt – Tempo lohnt sich. - Speicher mitdenken
Speicher erhöhen Flexibilität und Systemwirkung – und damit Förderakzeptanz. - Regulatorik sauber dokumentieren
Die Nachweisführung ist entscheidend.
Ein guter Deal
Das 5c-Eckpunktepapier ist kein klassisches Förderprogramm – es ist ein Deal: Günstiger Strom gegen einen echten Beitrag zur Energiewende.
Und für viele Unternehmen bedeutet das: PV aufs Dach, Speicher in die Halle und das Ganze möglichst bald.
ALVA unterstützt genau dabei: verständlich, ganzheitlich und mit einem klaren Fokus auf pragmatische Lösungen.